Bereits seit Gründung der Toni Kroos Stiftung im Jahr 2015 zählt das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf zu unseren Partnereinrichtungen. Ein Jahr später kam das Kinderhospiz Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung in Berlin hinzu. Die beiden stationären Kinderhospize leisten unglaublich wertvolle Arbeit für lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien. Mit viel Warmherzigkeit und Professionalität wird alles dafür getan, um den kleineren und größeren Gästen ein würdevolles, selbstbestimmtes und erfülltes Leben bis zum Tod zu ermöglichen. Auch die Angehörigen können sich während eines Aufenthalts im Hospiz und weit darüber hinaus auf die behutsame und kompetente Begleitung durch qualifizierte Fachleute verlassen. Beiden Einrichtungen ist es ein besonderes Anliegen, trauerbegleitende Angebote für die Eltern verstorbener Kinder zu schaffen, um sie auf ihrem herausfordernden Weg zu unterstützen. Als Partnerin des Regenbogenlands und des Sonnenhofs unterstützen wir als Stiftung regelmäßig bei der Realisierung dieser wichtigen Angebote.
Für das Kinderhospiz Sonnenhof haben wir im vergangenen September eine kunst- und musiktherapeutische Trauerreise gefördert. Vom 13. bis 17.09.2023 gaben Kunst- und Traumatherapeutin Dr. phil. Jutta Czapski sowie Musiktherapeutin Nina Meingast in ihrem Seminar „dem Unsagbaren eine Stimme“. Zwölf trauernde Eltern nahmen an dem wertvollen, fünftägigen Programm im Irmengard-Hof am Chiemsee teil. In geschützter Umgebung und liebevoller Atmosphäre konnten sie sich auf heilsame Weise mit ihren schweren Verlusten auseinandersetzen. An den Vormittagen wurde musiktherapeutisch gearbeitet, an den Nachmittagen konnten die Eltern ihren Gedanken und Gefühlen künstlerisch Ausdruck verleihen. „Durch das gemeinschaftsstiftende, intensive Miteinander wurde so viel in Bewegung gesetzt. Es konnte so viel Heilsames geschehen“, berichten Jutta Czapski und Nina Meingast. „Am Ende kam ganz große Dankbarkeit der Seminarteilnehmer*innen zum Ausdruck.“ Und diese Dankbarkeit zeigt sich auch in den wundervollen Rückmeldungen der Teilnehmenden selbst:
„Es ist unglaublich wichtig, wertvoll, fast auch überlebenswichtig, dass wir verwaiste Eltern einen Raum für Begegnungen bekommen.“
„Kunst und Musik haben eine immense Kraft, um Gefühle auszudrücken, für die alle Worte zu schwach sind.“
„Die Empathie und Wertschätzung, die uns Jutta und Nina entgegengebracht haben, ist genau das, wonach ich mich seit dem Verlust unseres Sohnes so sehr sehne.“
Für das Kinder-und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf haben wir einen Nachsorgetag für verwaiste Familien finanziert. Der eintägige Workshop fand am 29. Oktober 2023 mit 19 trauernden Eltern und Geschwistern statt und wurde vom Familien-und Trauerbegleitungsteam des Regenbogenlands organisiert und gestaltet. „Den ersten Teil widmeten wir der Erinnerung an die verstorbenen Kinder und bewegten uns mit den Familien ein Stück weit auf ihrem Weg im Trauerprozess“, berichtet uns Vanessa Mertens, pädagogische Leiterin und ausgebildete Trauerbegleiterin im Regenbogenland. „Im Austausch fanden die Familien Gemeinsamkeiten, konnten sich verbinden, begleiten und auch unterstützen.“ Mittels der japanischen Kintsugi-Methode beschäftigte sich die Gruppe anschließend mit den Themen Trauer, Schwere und Herausforderungen, danach mit Liebe, Dankbarkeit und Zuversicht. Dafür wurde das Symbol Herz gewählt und ein Keramikherz – entsprechend der Kintsugi-Methode– zunächst zerbrochen, um anschließend neu zusammengesetzt zu werden. Den gefühlsintensiven Workshop ließ die Gruppe am Abend zusammen im Kochstudio ausklingen. Das gemeinsame Kochen und anschließende Essen sollte den Lebensgenuss spürbar machen und für einen Moment der Leichtigkeit sorgen. „Alle waren sehr gelöst, es wurde viel gelacht, und am Ende des Tages ging jeder in vielerlei Hinsicht gestärkt nach Hause“, erzählt Vanessa Mertens.