So sieht echte Lebensfreude aus!
Marie saust über Usedom
Marie lebt auf der wunderschönen Ostseeinsel Usedom; zusammen mit Mama, Papa und ihrem jüngeren Bruder Nico. Die Familie wohnt beschaulich in einem kleinen Ort abseits der großen Seebäder und genießt die Natur um sich herum. Wer schon einmal auf Usedom war, der weiß: Hier kann man nicht nur am Strand liegen und aufs Meer schauen, sondern auch ausgiebig Fahrrad fahren. Die kleine Insel in der Ostsee hat ein gut ausgebautes Netz traumhafter Radwege. Und das will genutzt werden!
So gern wollten Maries Eltern mit ihrer Tochter unbeschwert und sorglos die Radwege der Insel erkunden, gemeinsam kleine Ausflüge unternehmen und die schöne Umgebung auskosten. Doch bis vor kurzem war das für die 15-Jährige nicht ohne weiteres möglich. Die fröhliche, immer gut gelaunte Maus hat Mikrozephalie und eine globale, schwerwiegende Entwicklungsstörung. Marie ist sowohl kognitiv als auch motorisch stark beeinträchtigt, zu 100% pflegebedürftig und sitzt im Rollstuhl.
Das gemeinsame Fahrradfahren war ein Herzenswunsch der Familie, für Marie aber einfach nicht machbar. Ihr mittlerweile großer, schwerer Rolli hatte nicht nur das junge Mädchen, sondern auch ihre Familie räumlich sehr eingeschränkt. Fahrradausflüge konnten ihre Eltern bisher nur mit Bruder Nico, aber ohne Marie unternehmen. Ein E-Bike mit Aktiv-Rollstuhl sollte die Lösung sein. Allein der Rolli – ein geländegängiger, mitwachsender Reha-Buggy, der zum Fahrradanhänger umgebaut werden kann – sollte die Familie über 7.000 € kosten. Maries Eltern stellten einen Antrag auf Kostenübernahme, doch ihre Krankenkasse lehnte die Unterstützung ab. Da sich die Familie die hohen Ausgaben nicht leisten konnte, war das Thema gezwungenermaßen wieder vom Tisch.
Im vergangenen September verbrachten wir mit Marie und ihrer Familie ein paar Tage auf Usedom – beim gemeinsamen Familien-Wochenende für unsere Partnereinrichtung, den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Leuchtturm. Wir kamen ins Gespräch, Maries Mama erzählte uns von ihrer unglücklichen Lage und äußerte ihren großen Wunsch. Den haben wir sehr gern erhört und für unsere quirlige Marie alles in die Wege geleitet. Im Juli war der langersehnte Fahrradanhänger endlich fertig und konnte ausgeliefert werden. Seitdem sausen Marie und ihre Familie ungehindert über die Usedomer Fahrradwege. Wie viel Spaß die gemeinsamen Ausflüge machen, sieht man auf den ersten Blick. Maries Lebensfreude springt uns von jedem Foto entgegen, und ihr ausgelassenes Lachen macht auch uns sofort gute Laune. Wir sind sehr glücklich, dass wir helfen konnten.