Kevin ist fünf Jahre alt und lebt mit Mama, Papa und seinem größeren Bruder in Hamburg. Gerade erst geboren, bekam er mit nur sechs Wochen Epilepsie. Kevins Entwicklung ist verzögert und seine Muskulatur hypoton. Das heißt, er hat nur einen geringen Muskeltonus und wenig Kraft. Der Kleine kann nicht laufen, sitzen, sprechen, essen oder allein trinken. Mit einer Schwerbehinderung von 100 % hat Kevin einen Pflegegrad 5. Der 5-Jährige braucht viel Förderung, Aufmerksamkeit und Input. Seine Mama kümmert sich rund um die Uhr um ihren Sohn. Der Papa versorgt die vierköpfige Familie als Alleinverdiener.
Trotz zahlreicher (auch genetischer) Untersuchungen wurde bei Kevin noch immer keine Diagnose gefunden. Die Grunderkrankung, die seine Symptome erklären würde, ist bis dato unbekannt. Dennoch versuchen Kevins Eltern, ihrem Schatz zu helfen, ihn zu fördern, seine Entwicklung zu unterstützen.
Auf die gängigen Behandlungen und regulären Physiotherapien, die hierzulande angeboten und von den Krankenkassen übernommen werden, hatte Kevin bisher nicht angesprochen. Also haben sich seine Eltern nach Alternativen umgesehen. Gebürtig kommen Mama und Papa aus Ungarn. In ihrer Heimat sind sie auf ein internationales Therapiezentrum gestoßen, das Intensivwochen mit komplexer Bewegungstherapie für körperlich und kognitiv beeinträchtigte Kinder anbietet. Genau das Richtige für ihren Kleinen! Im vergangenen Jahr sind sie mit Kevin für eine fünftägige Einheit ins ungarische Therapiezentrum gefahren. Die dortigen Therapeut*innen kombinieren mehrere Reha- und Therapiemethoden – u.a. Physiotherapie, Heilpädagogik und Ergotherapie. Jedes Behandlungskonzept wird individuell auf das betroffene Kind und seine speziellen Bedürfnisse angepasst. In nur fünf Tagen durchlaufen die Kids ein sehr umfangreiches, therapeutisches Programm, das bei Kevin bereits nach der ersten Intensivwoche Erfolge erzielen konnte.
Kevins Eltern waren begeistert! Sie sahen schon nach kurzer Zeit positive Veränderungen bei ihrem Sohn. Die erste Therapie, die endlich etwas bewirkt hatte! Dank weiterführender Übungen für zuhause – ihre „Hausaufgaben“, wie Kevins Mama sie nennt – konnte die Familie auch zurück in Hamburg fleißig weitertrainieren. Beide Eltern üben viel mit ihrem Sohn. Kevin profitiert sehr davon! Auch seine Hamburger Physiotherapeutin hat bei ihm bereits eine höhere Aufmerksamkeit und verbesserte Lernfähigkeit festgestellt. Kevin zeigt viel mehr Interesse. Zudem ist der fleißige, kleine Sportler stärker und stabiler geworden. Er kann sich besser halten und hat deutlich mehr Kraft.
Das ungarische Therapie-Team hatte schon nach der ersten Einheit empfohlen, die Bewegungstherapie 2024 fortzusetzen und möglichst alle zwei bis drei Monate eine Intensivwoche einzurichten. Die erste Therapie hatte die Familie auf eigene Kosten realisiert. Doch vier weitere, der für Kevin so wertvollen Intensivwochen konnten seine Eltern allein nicht stemmen. Also haben wir die Therapiekosten von rund 2.400 € für den Kleinen übernommen. Zwei Wochen Bewegungstherapie in Ungarn hat Kevin in diesem Jahr bereits absolviert. Zwei weitere folgen noch. Und seine Mama hat uns schon viele wundervolle Therapiefotos von ihrem fleißigen Schatz geschickt. „Wir sind der Toni Kroos Stiftung sehr dankbar, dass sie es Kevin ermöglicht hat, an dieser Intensivtherapieteilzunehmen“, schrieb sie uns Ende Juli nach Beendigung der zweiten Einheit. „Bei Kevin gibt es wirklich große Fortschritte!“ Wir freuen uns riesig, dass der kleine Mann so toll auf seine neue Therapie anspricht und sind schon jetzt gespannt, wie sich Kevin entwickeln wird.