Die 10-jährige Enya ist ein fröhliches, aufgeschlossenes Mädchen, eine richtige Wasserratte und wahnsinnig gern in der Natur. Mit ihren Eltern und ihrer 15-jährigen Halbschwester ist sie am liebsten draußen unterwegs. Enya liebt das Fahrradfahren! Und seit kurzem macht das noch viel mehr Spaß. Wir haben Enya ein Lastenfahrrad geschenkt. Damit kann die Familie nun frei, unabhängig und jederzeit die allerschönsten Radausflüge unternehmen.
Das hilft nicht nur Enya, sondern auch ihrer Mama. Denn Enyas Mutter hat selbst keinen Führerschein. Das neue Lastenrad bedeutet für sie zusätzlich eine riesengroße Erleichterung im Alltag. Sie ist mit ihrer Tochter nun viel mobiler, kann zum Einkaufen radeln, Besorgungen machen oder einfach zwischendurch eine kleine Runde raus in die Natur. Rund 4.800 € hätte die Familie das hilfreiche Lastenrad gekostet. Eine Summe, die Enyas Eltern nicht hätten stemmen können. Die Krankenkasse hatte einen Zuschuss abgelehnt. Da sind wir sehr gern für Enya eingesprungen.
Denn Enya musste in ihrem jungen Leben schon ganz schön kämpfen. Mit nur drei Monaten erlitt die Kleine ihren ersten Krampfanfall. Im Alter von acht Monaten wurde die Diagnose gestellt: das Dravet-Syndrom. Eine seltene, schwere, genetisch bedingte Form der Epilepsie. Bei dieser Erkrankung kommt es bei zunächst gesunden Kindern im ersten Lebensjahr zu plötzlich auftretenden Krampfanfällen, bei der kleinen Enya z.B. nach ihrer ersten Impfung. Seit diesem ersten Epilepsieanfall leidet Enya unter regelmäßigen, teils lebensbedrohlichen Krampfanfällen, die ein bis zwei Stunden anhalten können. Intubation, künstliches Koma, multiples Organversagen sind die Folgen dieser besonders schweren Anfälle, aus denen sich Enya bereits zwei Mal zurück ins Leben gekämpft hat.
Das Davet-Syndrom ist nicht heilbar, sondern nur eingeschränkt medikamentös behandelbar. Enya ist kognitiv und motorisch stark beeinträchtigt. Das tapfere Mädchen wird nie richtig sprechen oder laufen können. Aufgrund der Schwere ihrer Anfälle benötigt Enya auf ärztliche Anordnung immer eine Begleitperson für den Notfall an ihrer Seite. Ihre Mama hatte großes Glück, eine Anstellung beim ortsansässigen Fahrdienstleister zu finden. Als sogenannte Begleitfahrerin kann sie ihre Tochter jeden Morgen mit zur Förderschule bringen und nachmittags wieder abholen. Fünf Tage die Woche besucht Enya die Schule. Dort erhält sie auch ihre Physiotherapie und Logopädie. Und an den Wochenenden kann Enya mit ihren Eltern nun wunderschöne Familienausflüge im neuen Fahrrad unternehmen.