Heinrich ist sieben Jahre alt und lebt mit Mama, Papa und seinem größeren Bruder Friedrich in einem kleinen Dorf zwischen Greifswald und Berlin. Im Alter von drei Jahren wurde bei Heinrich frühkindlicher Autismus diagnostiziert. Daher besucht der Kleine heute eine Förderschule für individuelle Lebensgestaltung. Wenn Heinrich mittags von der Schule kommt, wartet sein Papa schon auf ihn. Denn der Familienvater hat für den gemeinsamen Sohn seine Arbeit aufgegeben und kümmert sich tagsüber zu Hause um alles. Seine Frau ist die Alleinverdienerin der Familie und arbeitet in Vollzeit.
Mit diesem Modell kommt die kleine Familie im Alltag gut über die Runden, aber für größere, teurere Anschaffungen reicht das Geld nicht aus. Im Herbst kamen Heinrichs Eltern daher mit einem besonderen Wunsch auf uns zu.
Ihre beiden Söhne lieben die Natur, das Fahrradfahren und Draußensein. Seit Heinrichs älterer Bruder Friedrich das Radfahren gelernt hatte, waren die Vier regelmäßig mit den Rädern unterwegs. Während Friedrich selbst radelte, brauste Heinrich bei Mama oder Papa im Fahrradanhänger mit. Die Brüder zog es immer wieder hinaus. Auf den wunderschönen Fahrradwegen direkt vor ihrer Haustür konnten sie die geliebte Natur erkunden und die Welt entdecken. Besonders für Heinrich war und ist alles Neue aufregend und besonders.
Doch leider wurde Heinrich zu groß und zu schwer für den praktischen Fahrradanhänger. Die Familie konnte nicht mehr zusammen auf Entdeckertour gehen. Wenn sein Bruder Friedrich aufs Fahrrad stieg, musste ein Elternteil mit Heinrich zu Hause bleiben oder mit dem Auto hinterherfahren. Dabei liebt es der Kleine so sehr, Neues zu entdecken, die Welt zu sehen und draußen zu sein! Seine Eltern machten sich daher auf die Suche nach einem idealen Gefährt für ihren Sohn, probierten zahlreiche Räder aus und wurden schließlich fündig! Ein E-Bike mit Spezialgepäckträger, ausreichend groß, extra bequem ausgebaut und sicher für Heinrich sollte ihm die geliebten Fahrradtouren in Zukunft wieder ermöglichen.
Über 8.500 € kostete das E-Bike. Eine Summe, die die kleine Familie nicht aufbringen konnte. Freunde der Familie starteten daher eine Spendenkampagne und bekamen stolze 3.500 € zusammen. Für die Differenz sind wir eingesprungen - und zwar mit tatkräftiger Unterstützung der Jungs von Calcio Berlin! Diese hatten im vergangenen September mit einer unglaublichen Spenden-Fahrradtour von Köln nach Barcelona über 25.000 € erradelt. Einen Teil dieser Spenden haben sie für Heinrichs neues E-Bike beigesteuert. Und dann konnte das nagelneue Spezialfahrrad endlich gekauft werden. Nun heißt es wieder: freie Fahrt für Heinrich!