Vor 1,5 Jahren haben wir einen Spendenaufruf für die kleinen Kämpferinnen Selma und Eleonore gestartet. 32.000 Euro benötigte die Familie dringend, um ihr Zuhause an die besonderen Bedürfnisse der Zwillingsmädchen anzupassen. Es macht uns ganz besonders glücklich, heute verkünden zu können: Der Umbau des Familienhauses ist abgeschlossen! Die Mädels haben nun ihr eigenes Reich – ganz ohne gefährliche Treppen und Stolpersteine.
2019 kamen Eleonore und Selma nach nur 23 Schwangerschaftswochen mit jeweils unter 500g Geburtsgewicht in Köln zur Welt. Nach insgesamt 13 OPs und 9 Monaten Krankenhausaufenthalt (davon 6 Monate auf der Intensivstation) durften die tapferen Zwillinge im Frühling 2020 endlich nach Hause. Doch ihr Zuhause, ein Einfamilienhaus in Gummersbach, war nicht auf die speziellen Bedürfnisse der Kleinen ausgerichtet. Denn als Folge der Frühgeburt haben die beiden leider viele Päckchen zu tragen:
Die Mädchen haben einen Grad der Behinderung von 100, den Pflegegrad 5, leiden unter epileptischen Anfällen und sind 24 Stunden am Tag an einen Monitor angeschlossen. Eine große Herausforderung für ihre Eltern – und diese gleich mal zwei!
Selmas und Eleonores Eltern war klar, dass sie eine behindertengerechte Lösung finden müssen, um ihren Mädchen Unterstützung zu geben und eine möglichst selbstbestimmte Kindheit zu ermöglichen. Ein Umbau des Hauses war unvermeidbar, aber auch mit enormen Kosten verbunden. Nach sorgfältiger Planung mit den Bauexperten wurde ein Plan gefasst: Durch die Versetzung von Wänden konnte die Garage des Hauses als Wohnraum in das Erdgeschoss integriert und zu einem Bade- und Pflegezimmer für die Zwillinge umgebaut werden. 80.000 Euro kostete dieser herausfordernde Umbau. Nach Abzug der Unterstützung durch die Krankenkasse und eines Eigenanteils der Familie blieben noch 32.000 Euro übrig, die wir als Stiftung mit tatkräftiger Unterstützung unserer großartigen Spender*innen übernommen haben.
Vor kurzem erreichten uns dann die ersten Fotos vom neuen Reich der beiden Mädchen. Wo früher das Garagentor war, lässt eine riesige Fensterfront nun ganz viel Tageslicht herein. Pflegebetten, Therapiestühle, notwendige medizinische Geräte: Alles hat seinen Platz und vor allem einen ebenerdigen, barrierefreien Zugang. „Bisher mussten wir die beiden ständig die Treppe hoch- und runtertragen. Neben der Tatsache, dass es mit den größer werdenden Mädels zunehmend schwerer für uns wird, ist so auch eine bedeutende Gefahrenquelle beseitigt“, berichtet Mutter Anna. Das neue Badezimmer hat nun ein unterfahrbares Waschbecken und neben der normalen Armatur auch eine Handbrause mit Schlauch, mit der den Zwillingen sogar die Haare gewaschen werden können. Besonders toll ist zudem die geräumige, ebenerdige Dusche: Diese ist so groß, dass ein Kind mit Duschuntergestell und einem Erwachsenen hineinpasst! Das neue Kinderzimmer für Selma und Eleonore haben die Eltern mit liebevollen, kindlichen Details eingerichtet, damit sich ihre Mädels auch so richtig wohlfühlen. Von einer Freundin der Familie gab‘s zum Einzug eine sprudelnde, bunt leuchtende Wassersäule, die die Zwillinge besonders toll finden. Und zwei wertvolle Mitbringsel aus dem Frankreich-Urlaub durften auch nicht fehlen: „In der Schwangerschaft haben wir Urlaub in Pont Aven gemacht und dort zwei wunderschöne Bilder gekauft. Einen Fuchs und einen Wal. Die haben einen besonderen Wert für uns und natürlich auch im neuen Zimmer sofort ihren Platz erhalten“, erzählt Anna.
Dass der aufwendige Hausumbau nun endlich abgeschlossen ist, nimmt der Familie eine große Last von den Schultern. „Wir haben den Umbau zum Glück lange geplant und konnten alles gut vorbereiten. Aber dadurch, dass wir in der Zeit trotzdem im Haus gewohnt haben, war es natürlich oft laut und sehr dreckig“, erzählen die Eltern. „Wir sind der Stiftung und Toni und Jessica Kroos unfassbar dankbar für die Unterstützung. Das neue Pflegezimmer und das neue Bad helfen uns als Familie mit zwei besonderen Kindern im Alltag wahnsinnig!“
Und jetzt, wo im Häuschen nach dem vielen Baulärm wieder Ruhe eingekehrt ist, kann die kleine Familie ihre gemeinsame Zeit wieder so richtig genießen – und die verbringt sie am liebsten zu viert! „Wir sind gerne bei uns im Garten, wo die Mädels in ihrer Nestschaukel schaukeln können. An verregneten Tagen ist es aber auch schön, einfach mal auf dem Sofa zu bleiben, um mit den Kindern Bilderbücher anzusehen oder ihnen Geschichten vorzulesen.“